Die Salzburg

Der Gipfel der Macht im Salzgau

Errichtet vermutlich durch Bischof Gebhard von Henneberg während seiner zweiten Amtszeit von 1150 bis 1159 gegen die Expansionsbestrebungen seiner eigenen Familie, zählt die Salzburg hinsichtlich ihres Alters und ihrer Größe zu den bedeutendsten Ganerbenburgen (althochdeutsch „gan“ für „gemeinsam“) Deutschlands. Das Burgareal erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 10.700 m², umgeben von einer 450m langen Ringmauer.

Die Salzburg wird urkundlich erstmals 1160 als „Salzbg“ erwähnt. 1193/1194 erscheinen ein Vogt (advocatus) Otto und ein Schultheiß (scultetus) Heinrich de Saltzberc. In der Folge verwalten Ministeriale aus dem würzburgischen Dienstadel die fürstbischöflichen Besitztümer und die wasserwirtschaftlichen Nutzungsrechte der Salzquellen am Fuße des Burgberges. Um 1258 etwa sitzen die Familien Fieger (später Voit von Salzburg), Brende, Heustreu, Lebenhan, Eichenhausen und Hollstadt auf den verschiedenen Ansitzen der Salzburg. Erst ab der Gründung der „nova civitas“ Mitte des 13. Jahrhunderts wird der Mittelpunkt des Amtes Salzburg nach und nach in die neue Stadt verlegt.

Im 15. Jhdt. kommt es zu mehreren Verkäufen, weshalb 1434 ein Burgfriedensvertrag das Zusammenleben der Wohnparteien regelt. 1451 lässt einer der Burgansitzer, Simon von Thüngen, an der Stelle des heutigen Bad Neuhaus ein „newe Haws“ errichten.

Vom Bauernkrieg zur Romantik

Im Bauernkrieg wird die Salzburg 1525 beschädigt und in der Folge nur teilweise saniert. Dem Abbruch des Nordwestansitzes 1722, folgt die Ansiedlung von Juden, nachdem Egid von Borié, ein Regierungs- und Hofrat des Würzburger Fürstbischofs Friedrich Karl von Schönborn-Buchheim, einen Großteil der Burg erwirbt und sie ab 1765 unter anderem einer bäuerlichen Nutzung unterwirft.

Daraufhin verkaufen die in der südlichen Kleinburg immer noch residierenden Voite ihre drei Ansitze 1795 an den Freiherrn Friedrich Ferdinand Lochner von und zu Hüttenbach. Egid von Borié wiederum lässt in Neuhaus 1767 den Thüngen’schen Schloßbau niederreißen und durch ein neues, dreiflügeliges Schloss (das heutige Kur- und Schlosshotel) ersetzen.

1837 erwirbt Werner von Haxthausen die Burg Salzburg und Schloss Neuhaus bei Bad Neustadt an der Saale. Haxthausen stirbt 1842 in Würzburg, ein Jahr nachdem er gemeinsam mit König Ludwig I. von Bayern auf seiner Burg Salzburg den Grundstein für die auf den Resten der alten Kapelle neu zu erbauenden Burgkirche St. Bonifatius im neobyzantinischen Stil legt. Nach seinem Tod verwaltet seine Witwe Elisabeth (geb. von Harff-Dreiborn) den Gesamtbesitz. Sie gründet den Kurbetrieb in Neuhaus und baut diesen bis zu Ihrem Tod im Jahr 1862 weiter aus. Der berühmte Chemiker Justus von Liebig (1803-1873) zählt die Heilquellen in Neuhaus 1855 „zu den vorzüglichsten ihrer Art in Deutschland, sowohl in Betreff des Salz- als auch des Kohlensäure-Reichtums“.

Die Tochter des Paares Haxthausen heiratet den westfälischen Gutsbesitzer und Politiker Hermann von und zu Brenken, deren Sohn Otto von der Witwe Haxthausen zum Gesamterben bestimmt wird. Doch bereits zwei Jahre nach dessen Heirat mit Maria Gräfin Rottenhan im Jahre 1882 verstirbt Otto von Brenken im Alter von 31 Jahren.

Die Geschichte ist noch längst nicht zu Ende

Die junge Witwe heiratet in zweiter Ehe 1888 den Freiherrn Theodor von Guttenberg. Somit kommt die Burg an die Reichsfreiherrn von und zu Guttenberg, die bis heute den ehemals Voit’schen Ansitz bewohnen. Theodors jüngster Sohn Karl Ludwig nimmt ab 1927 Sanierungen vor, bevor er 1929 Prinzessin Therese zu Schwarzenberg heiratet. 1927 bis 1931 werden im Burghof Festspiele veranstaltet.

Karl Ludwig wird als Mitglied des Widerstandes vom 20. Juli 1944 kurz nach dem Attentat auf Hitler verhaftet und Ende April 1945 ermordet. Sein Sohn Johann-Berthold († 2022) führt mit seiner Frau Ines die Geschicke der Salzburg fort. Umfangreiche Sanierungen der Mauern finden zum Ende der 1970er Jahren statt, die Freiholzung des ursprünglichen Wallgrabens erfolgt im Winter 2005. Heute schickt sich die nächste Generation – die Brüder Karl Ludwig und Johann Zeno – an, die Zukunft der Salzburg weiter zu sichern.

Unerschütterlich und gelassen hat die Salzburg über viele, viele Jahrhunderte Generationen von Herrschaften, Besuchern und Bewohnern gesehen, Kriege und Frieden erlebt. Alle haben ihre Spuren hinterlassen – und hier steht sie noch immer: Die Salzburg, eine feste Burg in der Mitte Deutschlands.

Wappen der Freiherren
von und zu Guttenberg

„Plänchen der Salzburg. Grundriss vom Jahre 1520“. Aus: Otto Schnell, Salzburg-Führer. Geschichte und Beschreibung der alten Kaiserpfalz Salzburg a.d. fränk. Saale, Würzburg 1900 (3. wesentlich vermehrte Auflage), S. 29

© Steffen Schneider, Bilderschmiede, Bad Neustadt a. d. Saale, © Familie Guttenberg


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